Renaissance der Kohle im 21. Jahrhundert – Chronologie

  • 2002 – Am 22. April beschließt die deutsche Regierung ein Gesetz, das die Laufzeiten der Atomkraftwerke in Deutschland begrenzt und den Neubau kommerzieller Atomkraftwerke verbietet („Atomkonsens“)
  • 2003 bis 2008 – Die großen Stromerzeuger RWE, Eon, Vattenfall und EnBW sowie etliche Stadtwerke stoßen die Planungsverfahren für etwa 20 neue Kohlekraftwerke in Deutschland an.
  • 2006 – Der kolumbianische Präsident Álvaro Uribe kündigt an, dass die Kohleförderung seines Landes um 6% pro Jahr wachsen soll.
  • 2007 – Die deutsche Regierung beschließt, ab 2018 den Steinkohlebergbau in Deutschland nicht mehr zu subventionieren. Alle Kohlezechen in Deutschland werden bis dahin geschlossen.
  • 2010 – In Deutschland befinden sich acht Steinkohlekraftwerke im Bau. Sie sollen in den Jahren 2012 bis 2014 den Betrieb aufnehmen. Der derzeitige Präsident Kolumbiens, Juan Manuel Santos, kündigt an, er wolle die Kohleförderung seines Landes bis 2019 verdoppeln.
  • 2011 – Als Folge der Reaktorkatastrophe von Fukushima beschließt die deutsche Regierung den Atomausstieg bis zum Jahr 2022. Belgien und die Schweiz planen ebenfalls das Ende der Kernkraftnutzung. Schweizer, belgische und niederländische Stromkonzerne investieren in den Bau von Kohlekraftwerken in Deutschland. Gegenwärtig werden 20% des Stroms in Deutschland aus Steinkohle gewonnen. Die Bundesnetzagentur stellt fest, dass im Jahr 2020 die neuen deutschen Kohlekraftwerke exakt die gleiche Strommenge produzieren werden, die durch die im Atomkonsens von 2002 beschlossene Laufzeitbegrenzung für Kernkraftwerke zu diesem Zeitpunkt wegfallen wird.
  • August 2011 – Die kolumbianische Regierung genehmigt die Erweiterung des Kohletagebaus «El Cerrejón», die u. a. die Umsiedlung des Dorfes Tamaquito und die Umleitung des Río Ranchería auf einer Länge von 26 Kilometern zur Folge haben wird. Durch die Erweiterung soll die Jahresproduktion von „Cerrejón“ von derzeit 33 Millionen Tonnen Kohle auf bis zu 60 Millionen Tonnen erhöht werden.
  • September 2011 – Kolumbien wird erstmals wichtigster Steinkohlelieferant für deutsche Kohlekraftwerke. Alle deutschen Kraftwerksbetreiber beziehen Kohle aus Kolumbien. Die Gesamtmenge der aus Kolumbien nach Deutschland importierten Steinkohle beträgt 10,5 Millionen t.
  • Dezember 2011 – Die Deutsche Bank ist der größte Kreditgeber der drei Unternehmen, die den Kohletagebau «El Cerrejón» betreiben: Xstrata (Schweiz), Anglo American (England) und BHP Billiton (Australien).
  • 2013 – Der Rohstoffkonzern Glencore plc (Hauptsitz in Baar, Schweiz) und der Bergbaukonzern Xstrata (Hauptsitz in Zug, Schweiz) fusionieren. Der Umsatz des neuen Unternehmens im Jahr 2013 beträgt 233 Milliarden US Dollar (zum Vergleich: der Jahresumsatz 2013 der Nestlé AG beträgt mit 102 Milliarden Dollar weniger als die Hälfte)
  • 2013 – Das neue Steinkohlekraftwerk Duisburg-Walsum (STEAG, Bock 10) nimmt den kommerziellen Betrieb auf.
  • 2014 – Die neuen Steinkohlekraftwerke in Hamm-Uentrop (RWE), Lünen (Trianel), Karlsruhe (EnBW) nehmen den kommerziellen Betrieb auf.
  • 2015 – Die Inbetriebnahme der neuen Steinkohlekraftwerke in Hamburg-Moorburg (Vattenfall), Mannheim (RWE, EnBW) und Wilhelmshafen (GDF Suez) wird stattfinden.
  • 2016 – Das neue Steinkohlekraftwerk in Datteln (EON) soll in Betrieb gehen.